Portois & Fix
Firmenname um 1900: Fabrik für Wohnungs- Einrichtungen samt Zubehör.
Wien 3, Ungargasse 53.
Bezeichnung der Möbel:
“PORTOIS & FIX; WIEN“;
In Schlösser eingestanzt, Farbstempel an der Innenseite einer Wand, außen an der Rückwand, teilweise mit einigen Zahlen (Modell- Seriennummern), signierte Schlüssel oder Blechetiketten mit Firmenschrift (meist an Innenseiten zB. Ladeninnenseiten angebracht).
1842
gründete Johann Fix eine Tapeziererwerkstatt und wurde durch hohe Qualitätsarbeit bekannt.
Er wurde beeideter Schätzmeister und in den siebziger Jahren Vorsteher der Tapezierergenossenschaft.
Sitz der Firma zu dieser Zeit war die Bräunerstrasse 9.
1872
Übernahme der Firma durch den Sohn Anton Friedrich Fix (erlernte auch die Tapeziererei).
Er führte die gute Tradition des Vaters fort
Für seine Leistungen erhielt er auf der Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 eine silberne Medaille und ein goldenes Verdienstkreuz.
1876
wurde er vom Kaiser mit dem goldenen Verdienstkreuz mit Krone ausgezeichnet. Sitz der Tapeziererwerkstatt zu dieser Zeit war die Heumühlgasse 20 in Wien 6.
August Portois (geb. 1841 in Frankreich, gestorben am 20. Juni 1895 in Nizza), war Mitglied einer Handelsgesellschaft, deren Sitz in Paris, Boulevard Haussmann 39, war.
Die Firma stellte komplette Raumausstattungen samt allen dekorativen Arbeiten (Wandverkleidungen, Plafonds mit Bildhauer- Maler- Holzschnitzarbeiten), und genoss den Ruf eines Lieferanten des österreichisch- ungarischen Hofes.
Um 1875/76 errichtete August Portois eine Filiale in Wien 1, Kolowratnigring 7.
Er wurde 1877 Mitglied der Tischlergenossenschaft in Wien.
1880
Zusammenschluss von August Portois und Anton Fix.
25. Mai 1881:
Protokollierung der Firma, öffentliche Gesellschafter waren August Portois und Anton Fix.
Die Firma handelte mit Möbeln, Tapeten, Marmorkaminen und Dekorationsgegenständen.
Firmensitz war in Wien 9, Sechsschimmelgasse 16,
1882
übersiedelte sie in die Ugargasse.
1884
wurde die Möbelerzeugung amtlich angemeldet.
1894
trat August Portois aus der Firma aus und starb ein Jahr darauf.
Anton Fix führte den Betrieb bis 1907 als Alleininhaber weiter
1907
wurde die Firma in eine Aktiengesellschaf umgewandelt und mit der Bezeichnung: „Portois & Fix AG“ protokolliert.
Generaldirektor wurde der Sohn von Anton, Robert Fix (geb. 1877).
Die Firma erwarb als Auszeichnung das Recht, den kaiserlichen Adler im Schilde und in Siegel führen zu dürfen.
Zu dieser Zeit erlebte die Firma ihre Hochblüte und wurde nicht nur im eigenen Land durch hohe Qualität bekannt.
Mehr als 700 Personen wurden zu dieser Zeit beschäftigt.
In erster Linie wurde nach eigenen Entwürfen (Anton und sein Sohn Robert) gearbeitet.
Die Firma stellte jedoch auch Möbel nach Entwürfen von Kolo Moser, Josef Hoffmann und Leopold Bauer für die VIII Secessions- Ausstellung her.
Robert Fix leitet die Firma bis zum Tode seines Vaters bis 1918. Danach befasste er sich mit Malerei und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Unter Gesellschaftern, die den beiden Familien jedoch nicht angehörten bestand die Firma weiter.
Die letzte Protokollierung der Firma 1959 unter deren Inhaberin Liselotte Simon: Portois & Fix Kunstmöbelfabrik und Bautischlerei , in Wien III, Barichgasse 30.
Außer an den inländischen beteiligte sich die Firma an allen ausländischen Ausstellungen, immer mit größtem Erfolg:
1873 - Weltausstellungen in Wien, verschieden Medaillen.
1878 und 1900 in Paris.
1885 und 1894 in Antwerpen.
1891 – Industrie- Ausstellung in Triest.
1902 – Kunstgewerbe- Ausstellung in Turin.
1902 und 1906 – auf der Österreichischen Ausstellung in London.
1903 – Internationale Ausstellung in St. Petersburg „Die Kinderwelt“.
1906/07 – Winterausstellung im Österreichischem Museum, war die Firma stark vertreten, sie füllte den ganzen Säulenhof im Österreichischem Museum. |